Warum ist es so wichtig die eigene Komfortzone zu verlassen?

Zugegeben, wir alle machen es uns gerne mal bequem in unserer Komfortzone. Sie ist schließlich ähnlich anziehend, wie eine richtig gemütliche Couch. Dort fühlen wir uns wohl, können uns einkuscheln und uns fallen lassen. Dort wissen wir, was uns erwartet und fühlen uns sicher. Und das ist gut so! Doch je länger wir es uns dort bequem machen und je mehr wir es uns zur Gewohnheit machen, uns dort niederzulassen, umso schwerer wird es auch, wieder aufzustehen.

 

Wozu auch aufstehen, Janina, wenn wir uns hier doch so wohl fühlen?

Weil abseits “der Couch” und außerhalb unserer Komfortzone so viel mehr auf uns wartet!

 

Kennst du die Momente in denen du denkst: “Ich würde gerne, aber ich traue mich nicht…” oder “Hätte ich mal, aber ich hab es mir einfach nicht zugetraut…”

Wenn etwas unangenehm oder schwierig erscheint, sind wir ziemlich gut darin, es vor uns herzuschieben. Glaub mir, ich bin eine Meisterin der Prokrastination! Oft ist es unsere Komfortzone, die uns davon abhält. Denn warum sollten wir Anstrengungen, Enttäuschungen, Verluste oder Versagen in Kauf nehmen, wo es hier in unserer “Wohlfühloase” doch so bequem ist?

 Weil wir eines nicht erhalten werden in unserer Komfortzone: Wachstum und Weiterentwicklung

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das Sprichwort hast du bestimmt schon mal gehört. Für mich bedeutet es im Wesentlichen, dass wir uns auch mal überwinden müssen, um neue Erfahrungen zu machen und neue Perspektiven zu gewinnen. Wenn wir es vermeiden, Unbequemes einzugehen, wachsen wir nicht. Wenn wir uns weigern, Neues auszuprobieren, entwickeln wir uns nicht weiter.

 

Fast alles, was wir brauchen, um unsere Ziele zu erreichen, erfordert neue Fähigkeiten, Gewohnheiten, Wissen und Erfahrungen. Um von dort, wo wir sind, dorthin zu gelangen, wo wir hinmöchten, müssen wir Dinge tun, die wir noch nie zuvor getan haben. Und auf dem Weg dorthin müssen wir in Kauf nehmen, dass es sich auch einmal unbequem anfühlt.

 

Mit dem Wachstum kommt der Wachstumsschmerz.

Von der Komfortzone in die Wachstumszone

 In der Komfortzone ist es so komfortabel für uns, da wir das benötigte Wissen und Können haben. Hier kennen wir uns aus. Das gibt uns das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Bekannte Routinen und Abläufe geben uns Sicherheit und Vertrauen. In unserer Komfortzone brauchen wir nicht viel Energie, denn je besser wir uns auskennen, desto weniger Anstrengung müssen wir aufbringen. Sie ist das Gegenteil von Veränderung.

 

  • Ein Verlassen der Komfortzone führt häufig erstmal in die Angstzone. Sie ist, wie der Name schon verrät, geprägt von dem Gefühl der Unsicherheit und Angst. In dieser Zone haben wir ein geringes Selbstvertrauen und suchen nach Ausreden und Auswegen. Wir fühlen uns dem, was auf uns zukommt, noch nicht ganz gewachsen, können großen Druck oder Stress verspüren. Wir befinden uns in einem neuen Umfeld, begegnen fremden Menschen oder stehen vor unbekannten Aufgaben. Doch durch die neuen Erfahrungen lernen wir schnell dazu.

     

     

  • In der Lernzone erlernen wir neue Fähigkeiten und erweitern unsere Kompetenzen. Die vorher gespürte Unsicherheit kann sich hier zu einem Gefühl von Lebendigkeit entwicklen. Es findet ein intensives Erleben statt. Wir nehmen erste Erfolge wahr, fühlen uns sicherer auf unserem Weg und blicken optimistischer in die Zukunft.

 

  • Wenn wir in der Wachstumszone angelangt sind, haben wir an Selbstvertrauen gewonnen. Hier können wir unsere Stärken und Kompetenzen weiter ausbauen und uns neue Ziele setzen. Wir haben unsere Komfortzone vergrößert und verspüren ein Gefühl von Zufriedenheit und Erfüllung.
Indem wir uns aus unserer Komfortzone heraus bewegen und durch die Angstzone wagen, lernen wir dazu, entwicklen uns weiter und erweitern so unsere Komfortzone.

Wichtig anzumerken ist, dass die Veränderung nicht zu groß sein sollte, damit wir die Angstzone meistern können und nicht in einer “Panikzone” landen. Wenn die Situation als zu bedrohlich wahrgenommen wird und wir nicht angemessen reagieren können, ist auch Wachstum nicht möglich. Dann ist es wichtig, nach Unterstützung und etwas zu suchen, das uns Halt gibt, wie Routinen, Menschen oder andere Ressourcen.

Wie verlasse ich meine Komfortzone? Kleine Schritte zu großem Wachstum

Ich bin kein Fan von “Kopf über ins kalte Wasser”. Zu meinen Coachees sage ich immer, dass sie ruhig erst mal ihre Zehen ins Wasser halten dürfen. Und dann geht es vielleicht erst mal in den geheizten Nichtschwimmerbereich. In kleinen Schritten.

Du musst nicht von heute auf morgen dein Leben komplett umkrempeln.

Nimm dir lieber einen Bereich oder ein Ziel vor und wähle den ersten Schritt raus aus deiner Komfortzone. Bei diesem einen Schritt bleibst du konsequent, bis er zu deiner Komfortzone dazugehört.

 

Folgende Schritte helfen dir, deine Komfortzone zu verlassen:

 

  • Wähle ein Ziel oder einen Bereich in deinem Leben aus, in dem du dir Veränderung wünscht und wachsen möchtest. Vielleicht ist dir beim Lesen dieses Artikels schon direkt etwas in den Kopf gekommen, wo du es dir in deiner Komfortzone bequem gemacht hast. Ansonsten nimm dir einen Moment Zeit, um drüber nachzudenken. 
  • Male zwei große Kreise auf ein Blatt Papier. Der eine stellt deine Komfortzone dar, der andere deine Wachstumszone.

      

  • Werde dir deiner Komfortzone für dieses Thema bewusst. Deine Komfortzone ist so individuell wie du es bist. Was ist deine Komfortzone? Welche Tätigkeiten, Menschen oder Orte gehören dazu? Wo ist es bequem für dich? Mal dir am besten einen Kreis auf und schreibe all die Begriffe in deine Komfortzone. 
  • Frage dich, was außerhalb deiner Komfortzone liegt. Was würdest du gerne tun, erreichen oder erleben, doch bisher hat dich deine Angst davon abgehalten? Woran möchtest du wachsen? Je konkreter und spezifischer du bist, desto besser. Trage alles in den Kreis deiner Wachstumszone ein.

     

  • Wähle einen Punkt aus der Wachstumszone aus und schreibe auf, wovor du genau Angst hast. Was wäre das Schlimmste (und noch realistische Szenario), das passieren könnte? Schreibe dieses Worst Case Szenario auf. Versuche so konkret wie möglich zu sein.

     

  • Entwickele Wenn-Dann-Strategien. Schau dir dein Worst Case Szenario an. Wenn dieser Fall eintritt, was könntest du dann tun? Wie würdest du weitermachen? In diesem Schritt kannst du auch gerne einmal überprüfen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es dazu kommt. Doch selbst wenn es so wäre, hast du jetzt eine Strategie, um damit umzugehen.

     

  • Verbinde dich mit deinem “Warum”. Mache dir bewusst, worum es dir geht? Was erwartet dich, wenn du durch die Zonen gegangen bist? Was ist deine Vision? Denke an die Punkte in deiner Wachstumszone und frage dich, wie du dich nach dem Erreichen fühlen wirst.

Wenn du dein Ziel erreicht hast, wirst du nicht nur die Zufriedenheit darüber spüren, sondern du wirst vor allem persönlich gewachsen sein. Und das alles, weil du den Schritt raus aus Deiner Komfortzone gewagt hast.

Zur Regeneration zurück in die Komfortzone

Zwischendurch darfst du es dir gerne immer wieder bequem machen. Denn es verhält sich beim persönlichen Wachstum ähnlich wie beim Sport.

Wachstum findet nicht statt, während wir uns pushen, sondern danach, wenn wir uns regenerieren.

Wenn du dich tagtäglich mit neuen Aufgaben überforderst, die deine Fähigkeiten übersteigen, dann fehlt der Raum das Gelernte zu verarbeiten und zu begreifen.

 

Echtes Wachstum braucht Zeit, Raum und ein bisschen Geduld. Das Gras wächst schließlich auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

 

Wenn du dir eine Coach an deiner Seite wünscht, die dich durch diesen Prozess begleitet und dich unterstützt, deine Komfortzone zu verlassen, dann melde dich gerne bei mir. In einer kostenlosen und unverbindlichen Discovery Session können wir uns kennenlernen und einen ersten Blick auf deine Themen werfen. Ich würde mich freuen, von dir zu hören.

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Quellen: Wissenschaftlich basiert das Lernzonen Modell auf Konzepten der russischen Sozialpsychologie, insbesondere Lev Vygotsky.
Bildnachweis Titelbild: Sammie Chaffin